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Digitalisierung in der Verwaltung: Wie eine Führerscheinstelle von ML/KI profitiert

  • Resolut Data Consulting
  • 2. Jan.
  • 3 Min. Lesezeit

Die Digitalisierung von Behörden bleibt 2025 ein drängendes Thema, das nicht nur Effizienzsteigerungen verspricht, sondern vorrangig auch Bürgern einen spürbaren Mehrwert bieten kann. Besonders in Bereichen mit hoher Bürgerinteraktion wie der Führerscheinstelle zeigt sich, wie der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) und Machine Learning (ML) den Verwaltungsalltag erheblich erleichtert. Dieser Artikel zeigt am Beispiel einer Landrats-Führerscheinstelle, wie die Digitalisierung konkret umgesetzt wurde und welche Tools dabei zum Einsatz kamen.


1. Automatisierung der Antragstellung

Die Beantragung von Führerscheinen ist oft mit langen Wartezeiten und aufwändigen Formularprozessen verbunden. Um diesen Bereich zu digitalisieren, wurde ein Online-Portal entwickelt, das die Antragsstellung und -prüfung teilautomatisiert.


Mit der Implementierung von GovTech Suite wurde ein Online-Formularsystem eingeführt, das mit KI-Unterstützung ausgefüllte Anträge automatisch auf Vollständigkeit prüft. Das System erkennt fehlende Angaben und fordert den Antragsteller automatisch zur Korrektur auf. Durch diese automatisierten Prozesse konnten Antragsrückstellungen um 40 % reduziert werden.

Die Einführung der GovTech Suite erforderte eine Anfangsinvestition von ca. 120.000 €. Die laufenden Kosten belaufen sich auf 1.500 € monatlich. Im Gegenzug sank die durchschnittliche Bearbeitungszeit pro Antrag um 20 Minuten, was zu einer Einsparung von rund 8.000 Arbeitsstunden pro Jahr führte. Die Mitarbeiter wurden für komplexere Antragsfälle und Bürgeranliegen umverteilt, wodurch die Servicequalität gesteigert werden konnte.

Zusätzlich ermöglichte Signavio Process Intelligence die Analyse der Bearbeitungsprozesse und deckte ineffiziente Schritte auf, die daraufhin durch automatisierte Workflows ersetzt wurden.


2. Dokumentenerkennung und -verarbeitung

Ein erheblicher Teil der Bürokratie in der Führerscheinstelle entfällt auf die Verarbeitung von Dokumenten, sei es die Prüfung von Nachweisen oder die Archivierung von Antragsunterlagen.


Es wurde die Plattform ABBYY FineReader eingeführt, um eingescannte Dokumente automatisch zu erfassen und mithilfe von Machine Learning relevante Informationen wie Namen, Geburtsdaten und Adressen auszulesen.

Die Integration von DocuWare ermöglichte darüber hinaus eine vollautomatische Archivierung und Kategorisierung dieser Dokumente. Dies führte zu einer Verkürzung der Bearbeitungszeit um 25 % und reduzierte manuelle Fehler erheblich.

Kosten und Ressourcen: Die Gesamtkosten der Einführung lagen bei 90.000 €, mit laufenden Wartungsgebühren von 800 € monatlich. Die Fehlerquote sank um 18 %, was zu einer Einsparung von etwa 5.000 Korrekturstunden jährlich führte. Mitarbeiter, die zuvor für Archivierungsarbeiten zuständig waren, wurden auf kundennahe Aufgaben verlagert.


3. Terminverwaltung und Wartezeitenmanagement

Wartezeiten sind ein großes ärgernis für Bürger. Um diesem Problem zu begegnen, wurde ein intelligentes Terminmanagementsystem eingeführt.


Mit Qmatic Orchestra wurde ein KI-gestütztes Terminbuchungssystem integriert, das die Terminvergabe in Echtzeit anpasst und freie Kapazitäten dynamisch verteilt. Die KI analysiert die durchschnittlichen Bearbeitungszeiten verschiedener Anträge und passt die Terminvergabe entsprechend an.

Parallel dazu wurde eine mobile App entwickelt, die es Bürgern ermöglicht, ihre Wartezeit zu verfolgen und sich automatisiert benachrichtigen zu lassen, sobald ihr Termin näher rückt. Dies führte zu einer Verkürzung der Wartezeiten um durchschnittlich 30 %.

Das Terminmanagementsystem kostete insgesamt 70.000 € in der Implementierung und erfordert laufende Kosten von 600 € pro Monat. Durch die Reduzierung von Wartezeiten konnten etwa 10.000 Arbeitsstunden jährlich eingespart werden, was zu einer Umverteilung der Mitarbeiterkapazitäten auf beratungsintensivere Bereiche führte.


4. Chatbots und Bürgerservice

Um die Anfragenflut per Telefon und E-Mail zu reduzieren, wurde ein Chatbot zur Verfügung gestellt, der rund um die Uhr Anfragen bearbeitet.


Mit Chatbot360 wurde ein intelligenter virtueller Assistent eingeführt, der typische Fragen zu Antragsprozessen, Dokumentenanforderungen und Bearbeitungszeiten beantwortet. Der Chatbot lernt kontinuierlich hinzu und deckt mittlerweile 85 % aller Standardanfragen ab.

Die Einführung des Chatbots kostete 60.000 €, mit laufenden Wartungskosten von 500 € monatlich. Die Anzahl der Telefonanrufe wurde um 40 % reduziert, wodurch pro Jahr 6.000 Stunden an Sachbearbeitungszeit eingespart wurden.


Fazit: Effizienzsteigerung und Bürgerfreundlichkeit

Die Digitalisierung der Führerscheinstelle zeigt, wie der Einsatz von KI und Machine Learning die Arbeit in Behörden revolutionieren kann. Die Automatisierung und Optimierung zahlreicher Prozesse führte nicht nur zu einer erheblichen Entlastung der Mitarbeiter, sondern auch zu einer spürbaren Verbesserung der Servicequalität für die Bürger.

Die Gesamtkosten der Digitalisierung beliefen sich auf rund 340.000 €, mit jährlichen Einsparungen von über 180.000 € durch Effizienzgewinne und Fehlerminimierung. Mitarbeiterkapazitäten wurden gezielt umgeschichtet, sodass eine optimale Nutzung der üblicherweise knappen personellen Ressourcen erreicht werden konnte.


[Die Angaben zu Preisen, Kosten und Einsparungen sind exemplarisch und stellen keine Auskunft oder Verbindlichkeit dar. Eine für Sie individuell erstellte Kostenstruktur erhalten Sie von uns jederzeit als Angebot auf Nachfrage an hello@resolutdata.com.]

 
 
 

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